Pinselwarzen: Informationen & Pinselwarzen-Spezialisten

16.08.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Pinselwarzen sind eine Untergruppe der vulgären Warzen. Durch ihr markantes Aussehen sind sie für viele betroffene Menschen ein großes kosmetisches Problem. Sie bilden sich häufig im Gesicht, etwa am Auge oder am Mund. Ein Arzt kann Pinselwarzen zuverlässig entfernen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Pinselwarzen-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: B07

Artikelübersicht

Häufigkeit und Definition von Pinselwarzen

Pinselwarzen heißen medizinisch Verrucae filiformes. Sie zählen zu einer Unterkategorie der vulgären Warzen. Pinselwarzen kommen relativ selten vor, obwohl sie wie andere Warzen hochansteckend sind. Sie entwickeln sich fast nie bösartig.

Besonders markant für Pinselwarzen ist ihr Aussehen. Sie treten meist als fadenförmige Wucherungen auf, die an einen Pinsel erinnern. Sie sind vor allem optisch für die betroffenen Personen sehr störend.

Pinselwarzen können eine rosa oder weiße Färbung aufweisen. An der Spitze haben die einzelnen Wucherungen häufig einen kleinen braunen Punkt.

Diese Warzenart ist besonders häufig im Gesicht der betroffenen Person anzutreffen. Pinselwarzen treten häufig

  • im Bereich um den Mund,
  • an der Nase,
  • an den Augen,
  • an Hals, Kinn und Stirn

auf.

Sie dürfen niemals versuchen, die Warze abzukratzen, abzuschneiden oder etwa zu verätzen. Dabei könnten Sie umliegendes Gewebe verletzen. Zudem können dabei Viren austreten, die dann auch andere Körperbereiche befallen können.

Nur selten kommt eine einzige Pinselwarze alleine vor. Meist findet sich schon nach kurzer Zeit ein Ableger.

Pinselwarze am Augenlid
Pinselwarzen entstehen beispielsweise öfter am Augenlid © Schweintechnik | Wikimedia

Ursachen der Bildung von Pinselwarzen

Verantwortlich für das Ausbrechen der Pinselwarzen sind wie bei anderen Warzen auch humane Papillomviren (HPV).

HP-Viren werden über eine Schmierinfektion übertragen. Pinselwarzen entstehen besonders gerne im Bereich des Mundes. Daher gilt als häufigste Ursache der Ansteckung das Küssen einer bereits infizierten Person.

Ein bloßer körperlicher Kontakt reicht meist schon aus, um sich selber mit den Pinselwarzen zu infizieren. Befinden sich die Erreger an den Händen oder Fingern, können sie durch alltägliche Bewegungen schnell ins Gesicht gelangen.

Symptome der Pinselwarzen

Bei der Bildung der Pinselwarze verspüren Betroffene meist ein leichtes Ziehen der jeweiligen Hautpartie. Dieses hält allerdings nur einige Tage an. Wenn die Pinselwarze sich komplett ausgebildet hat, bereitet sie keine Beschwerden. Auch eine Entzündung oder die Bildung von Eiter sind nur sehr selten anzutreffen.

Nur wenn die Pinselwarze ungünstig an den Lippen sitzt, kann es zu Beschwerden kommen. Sie können in Ausnahmefällen durch die Kaubewegungen des Mundes verletzt werden. Nur hier wäre ein eine Entfernung aus medizinischer Sicht notwendig: Die Entfernung verringert die Infektionsgefahr und der Patient kann wieder normal essen.

Pinselwarzen sind daher meist nur ein kosmetisches Problem für die betroffenen Personen.

Diagnose von Pinselwarzen

Eine Diagnose ist bei den Pinselwarzen sehr schnell gestellt, da dem Arzt meist ein Blick ausreicht. Nur die Pinselwarze bildet die typischen Fingerchen aus. Sie ist somit gut von anderen Warzenformen abzugrenzen.

Bei auffälligen Veränderungen des Erscheinungsbildes, die allerdings sehr selten vorkommen, kann zudem eine Gewebeprobe bei der Findung der Diagnose helfen. Diese wird dafür durchgeführt, um eine mögliche Tumorerkrankung auszuschließen.

Behandlung von Pinselwarzen

Wenn Sie von einer Pinselwarze betroffen sind, suchen Sie einen Arzt auf. Er wird die erfolgversprechendste Methode empfehlen.

Kryotherapie bei Pinselwarzen

Wie auch bei anderen Arten von Warzen ist die Vereisung eine sehr beliebte Methode. Die Warze wird bei sehr niedrigen Temperaturen vereist, wodurch die Zellen absterben. Nach kurzer Zeit fällt die Warze dann von allein ab.

Bei Pinselwarzen ist eine Kryotherapie jedoch nicht immer einsetzbar. Da sich Pinselwarzen häufig direkt am Auge bilden, ist die Gefahr für das Auge zu groß.

Die Vereisung ist nur mit sehr leichten Schmerzen verbunden und ist absolut erfolgversprechend. Mit ihr werden oft gute Ergebnisse erzielt und ein erneutes Ausbrechen so gut wie ausgeschlossen.

Ausschaben der Pinselwarzen

Eine weitere Behandlungsmethode ist das Ausschaben der Pinselwarzen. Bei einer ungünstigen Ansiedlung ist dies meist die erste Methode, die von den Medizinern gewählt wird. Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff.

Das Gewebe der Pinselwarze wird komplett abgetragen. Diese Prozedur ist für viele betroffene Personen sehr unangenehm. Kindern wird bei diesem Eingriff grundsätzlich immer eine Narkose gegeben. So halten sie still und haben weniger Angst.

Laserbehandlung von Pinselwarzen

Des Weiteren kann auch eine Behandlung mit einem Laser die Pinselwarzen entfernen. Diesen Eingriff sollten nur geschulte Fachleute durchführen. Kleine Fehler können schlimme Folgen haben. Dies gilt besonders für eine Entfernung von Pinselwarzen am Auge.

Auch diese Methode ist nur mit leichten Schmerzen verbunden und führt schnell zum Erfolg.

Kauterisation oder Zytostatika von Pinselwarzen

Unter Kauterisation versteht man in diesem Zusammenhang eine Verätzung der Warze mit säurehaltigen Mitteln.

Pinselwarzen bilden sich meistens in der Nähe von empfindlichen Schleimhäuten. Deswegen werden Kauterisation und Zytostatika bei Pinselwarzen nur sehr selten angewendet. Nur bei Pinselwarzenbefall am Kinn kommen diese Methoden zum Einsatz.

Entfernung der Pinselwarzen durch Elektrokoagulation

Die Elektrokoagulation ist vergleichbar mit einer Warzenentfernung mittels Laser. Auch hier werden die Pinselwarzen durch eine hohe Temperatur zerstört. Dabei treten leichte bis mittlere Schmerzen auf.

Obwohl diese Methode auch erfolgversprechend ist, wird sie nicht mehr häufig angewendet. Stattdessen wird auf eine Laserbehandlung zurückgegriffen.

Hausmittel für die Behandlung von Pinselwarzen

Auf die Anwendung von Hausmitteln sollten Sie verzichten. Deren Wirksamkeit ist nicht wissenschaftlich bewiesen und Sie können viel falsch machen.

Vorbeugung von Pinselwarzen

Pinselwarzen sind wie andere Warzen hochansteckend. Mit einigen einfachen Verhaltensweisen können Sie jedoch viele Ansteckungsrisiken ausschließen.

Achten Sie immer auf eine gute Hygiene. Waschen Sie mehrmals pro Tag die Hände. Das ist besonders wichtig bei Kontakt mit Oberflächen, die von vielen anderen berührt wurden.

Fassen Sie sich nicht so oft ins Gesicht. Dann gelangen auch keine Erreger von den Fingern dorthin. Sehr leicht erfolgt die Ansteckung mit den Pinselwarzen durch die alltägliche Gesichtspflege. Eincremen oder Schminken sind die Hauptübertragungswege. Aber auch beim Rasieren ist Vorsicht geboten.

Teilen Sie Ihre Pflege- und Kosmetikprodukte nicht mit anderen!

Stärken Sie Ihr Immunsystem. Bei intaktem Immunsystem haben Viren es schwer, sich im Körper niederzulassen. Treiben Sie Sport, verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin und ernähren Sie sich ausgewogen.

Sollten Sie bereits eine Pinselwarze haben, waschen Sie nach der Berührung gründlich die Hände. Fassen Sie sich insbesondere nach der Berührung nicht ins Gesicht. Pinselwarzen sind hochansteckend und verbreiten sich durch solche Berührungen gern weiter.

Bei einer Einhaltung dieser Verhaltensweisen erschweren Sie den Pinselwarzen eine Ausbreitung.

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