Alterswarzen: Informationen & Alterswarzen-Spezialisten

31.08.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Alterswarzen sind warzenartige Wucherungen der Haut, die bei älteren Menschen auftreten. Im Gegensatz zu anderen Warzen handelt es sich nicht um Vireninfektionen. Entsprechend sind Alterswarzen nicht ansteckend. Medizinisch sind sie unbedenklich. Sie entwickeln sich meistens an Körperstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Alterswarzen-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: L82

Artikelübersicht

Alterswarzen: Definition

Der medizinische Fachbegriff für Alterswarzen lautet seborrhoische Keratose. Alterswarzen, auch senile Warzen genannt, werden im Gegensatz zu anderen Warzen nicht von Viren verursacht. Sie sind dementsprechend auch nicht ansteckend.

Es handelt sich stattdessen um gutartige Hautwucherungen. Sie gehören zu den häufigsten gutartigen Hauttumoren überhaupt.

Alterswarzen sind medizinisch unbedenklich, sehen aber unschön auf. Deswegen werden sie meistens aus kosmetischen Gründen entfernt.

Alterswarzen entwickeln sich meistens erst ab etwa 40 Jahren. Die meisten Menschen im höheren Lebensalter sind davon betroffen.

Ursachen für Alterswarzen

Alterswarzen sind eine altersbedingte Veränderung der Haut, die durch eine verstärkte Bildung von Hornhaut hervorgerufen wird.

Menschen, die im Laufe ihres Lebens einer hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, sind häufiger betroffen. Die Warzen bilden sich zudem häufiger an Körperstellen, die von Sonnenstrahlung betroffen sind, etwa im Gesicht. Trotz einiger Gegner dieser Theorie vermutet man daher, dass UV-Licht zumindest teilweise schuld an der Alterswarzenentwicklung ist.

Darüber hinaus scheint es genetische Faktoren zu geben, die die Entwicklung von Alterswarzen begünstigen.

Symptome der senilen Warzen

Senile Warzen können in ihrem Aussehen sehr unterschiedlich sein, sowohl Form als auch Oberfläche variieren stark. Sie können sowohl einzeln als auch in Gruppen auftreten.

Der Durchmesser von Alterswarzen liegt meist zwischen einem Millimeter und einem Zentimeter. Ihre Färbungen reichen von hellbraun bis schwarz, wobei auch Farbwechsel in rosa oder rot möglich sind.

Alterswarze
Alterswarzen können Ähnlichkeiten mit Hautkrebs haben, sind aber ungefährlich © Ratchaneeboon | AdobeStock

Eine Alterswarze kann flach oder kugelförmig sein. Meist weisen sie eine gefurchte, glatte und fettige Oberfläche auf. Der Begriff „seborrhoisch“ aus dem medizinischen Namen der Warze beschreibt die Absonderung von Talg.

Alterswarzen treten am häufigsten an Körperstellen auf, die im Laufe des Lebens starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren. Oft sind Alterswarzen deshalb

  • im Gesicht,
  • am Handrücken,
  • am Rücken sowie
  • an den Armen

zu finden. 

Optisch machen Alterswarzen den Anschein, als seien sie aus Wachs und wären aufgeklebt.

In der Regel verursachen Alterswarzen keine Komplikationen. Wird an den Alterswarzen jedoch gekratzt, kann es zu Blutungen und kleineren Narben kommen. Senile Warzen entwickeln sich generell nicht zu bösartigen Tumoren.

Sonderformen der Alterswarze

Zu den Sonderformen der senilen Warzen gehören

  • das Melanoakanthom,
  • die Stukko-Keratose und
  • das Leser-Trélat-Syndrom.

Das Melanoakanthom ist eine sehr dunkel pigmentierte Alterswarze mit scharfer Begrenzung. Es ist ebenfalls nicht bösartig. 

Die Stukko-Keratose ist eine nicht pigmentierte, oft kleinfleckig auftretende, multiple und plane Alterswarze. Sie zeigt sich vorrangig an Unterschenkeln und Fußrücken. Vor allem ältere Menschen mit Neigung zu trockener Haut sind von der Stukko-Keratose betroffen.

Beim so genannten Leser-Trélat-Syndrom tritt plötzlich eine hohe Anzahl an meist juckenden Alterswarzen auf. Sie sind eine Begleiterscheinung anderer bösartiger Tumore, z.B. von

Das Leser-Trélat-Syndrom tritt vorrangig im höheren Lebensalter auf, gilt aber eher als seltene Erscheinung.

Auch die Ursachen sind bislang noch nicht geklärt. Es besteht aber die Vermutung, dass die senilen Warzen durch vom Tumor gebildete Wachstumsfaktoren entstehen.

Bei dieser Sonderform entstehen Alterswarzen in großer Anzahl vor allem am Oberkörper (Rücken).

Diagnose von Alterswarzen

Auch wenn normale Alterswarzen ungefährlich sind, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Er kann abklären, ob es sich wirklich nur um eine Alterswarze handelt.

Alterswarzen sehen dem gefährlichen schwarzen Hautkrebs sehr ähnlich. Auch der helle Hautkrebs (pigmentiertes Basaliom) sowie das maligne Melanom weisen ähnliche Symptome auf.

Der Hautarzt kann eine Alterswarze normalerweise auf einen Blick diagnostizieren. Bestehen Zweifel, empfiehlt sich meist eine chirurgische Entfernung der Alterswarze. Danach wird das Gewebe im Labor untersucht. Je nach Befund können sich weitere Therapien anschließen.

Die Kosten für die Diagnose werden von den Krankenkassen voll übernommen.

Behandlung von senilen Warzen

In der Regel erfolgt die Behandlung von Alterswarzen fast immer aus kosmetischen Gründen.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Entfernung jedoch nur, wenn die Entfernung medizinisch notwendig ist. Auch psychischer Leidensdruck durch Scham kann eine medizinische Notwendigkeit darstellen, z. B. bei Auftreten im Gesicht. Ein psychologisches Gutachten kann über die medizinische Notwendigkeit Aufschluss geben.

Für die Behandlung von Alterswarzen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

Kryotherapie – Vereisen von Alterswarzen

Die Kryotherapie, also die Vereisung, ist auch bei senilen Warzen eine erfolgversprechende Standardtherapie.

Es handelt sich bei der Kryotherapie um eine Art „kalte Verbrennung“ der Alterswarzen durch extrem niedrige Temperaturen. Die Alterswarze stirbt durch die Vereisung ab und fällt nach einigen Tagen von selbst ab.

Sind an einer Körperstelle mehrere Alterswarzen vorhanden, kann eine leichte Betäubung der Region sinnvoll sein.

Komplikationen sind bei der Kryotherapie in der Regel nicht zu erwarten.

Der chirurgische Eingriff – Ausschaben von Alterswarzen

Das Ausschaben von senilen Warzen ist mittlerweile eine veraltete Methode. Die chirurgische Entfernung hinterlässt einen größeren Wundbereich und die Abheilung dauert länger. Sie kommt meistens nur dann zur Anwendung, wenn Verdacht auf eine bösartige Hautveränderung besteht.

Der Eingriff erfolgt mit einem Löffel oder einem Skalpell, die Betäubung in der Regel mit einem Eis-Spray.

Zwar ist das Ausschaben oft mit Komplikationen verbunden, dennoch wird es noch angewendet.

Laserbehandlung bei Alterswarzen

Auch bei senilen Warzen ist – wie bei anderen Warzen auch – eine Behandlung mit dem Laser möglich. Es handelt sich um einen minimal-invasiven Eingriff. Der Laser wird auf das Warzengewebe gerichtet und verdampft es durch die Hitzeeinwirkung.

Eine Betäubung ist aufgrund der geringen Schmerzen bei dieser Methode in der Regel nicht notwendig. Leidet der Patient unter mehreren Alterswarzen, können diese unter Umständen auch in einer Sitzung behandelt werden. Generell wird jedoch zu mehreren Sitzungen geraten.

Die Behandlung hinterlässt nach einer kurzen und oft unkomplizierten Heilungsdauer meist kaum sichtbare Narben. In seltenen Fällen kommt es nach der Heilung zu Pigmentstörungen an den behandelten Stellen.

Fazit zu den Behandlungsmethoden bei Alterswarzen

In der Regel wird eine Kryotherapie oder eine Laserbehandlung der chirurgischen Entfernung vorgezogen.

Für alle Methoden der Behandlung gilt: Bis zur vollständigen Abheilung der Wunden ist eine intensive Pflege der behandelten Areale wichtig. Außerdem sollten Patienten während des Heilungsprozesses auf direkte Einstrahlung von Sonne verzichten.

Hausmittel gegen senile Warzen

Die Krankenkassen übernehmen nur in seltenen Fällen die Kosten für die Entfernung von Alterswarzen durch den Arzt. Daher versuchen viele Patienten eine Eigenbehandlung mit Hausmitteln.

Sie sollten unbedingt darauf verzichten, eine Alterswarze abzuschneiden oder wegzukratzen. Zwar gibt es keine Infektionsgefahr, aber es entsteht eine offene Wunde. Dadurch kann es zu Entzündungen kommen.

Teebaumöl, Schöllkraut sowie Schwedenkräuter sollen gegen Alterswarzen helfen. Entsprechende Extrakte sollen regelmäßige über einige Tage oder auch Wochen angewendet werden. Das kann dazu führen, dass die Warzen mit der Zeit austrocknen und dann abfallen.

Bevor Betroffene jedoch mit einer Selbstmedikation beginnen, sollte ein Hautarzt bösartige Erkrankungen ausschließen.

Alterswarzen vorbeugen

Alterswarzen kann man nicht direkt vorbeugen. Sie sollten sich im Verlauf Ihres Lebens keiner starken Sonnenstrahlung aussetzen. Aber das ist keine Garantie gegen die Entwicklung von Alterswarzen.

Verzichten Sie nach der Behandlung drei bis sechs Monate lang auf den Solarienbesuche. Unter Umständen könnte es sonst zu unerwünschten Verfärbungen des behandelten Areals kommen.

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